EPITHEL (ALLGEMEINE HISTOLOGIE)

1.3

Mehrschichtig verhorntes Epithel (Finger)

Präparat:

Präparatedetails:

Organ: Haut (Finger)
Herkunft: Mensch
Färbung: Hämalaun - Eosin (HE)


Methode und Präparat:

Normales Schnittpräparat durch eine Fingerbeere, mit Hämalaun-Eosin gefärbt.


Ziel der Untersuchung:

Kenntnis des Aufbaus eines mehrschichtigen, stark verhornten Plattenepithels (Epidermis) und Verständnis für den Bau eines mechanisch stark belasteten Epithels, das zudem noch an der Wasserretention im Körper teilnimmt. Kenntnis der Lederhaut (Corium) mit ihren Kollagenfasern und Kenntnis der Unterhaut (Subcutis) mit ihrem Fettgewebe.


Besonderheiten des Präparats:

Übersicht (schwache Vergrösserung): Allgemeine Abgrenzung des wellenförmig ausgebildeten Epithels gegen das BG (Epithelleisten und Bindegewebspapillen). Auch in diesem Präparat ist die starke mechanische Beanspruchung der Haut deutlich an der Verzahnung (wellenförmig) von Epithel und Corium (BG) zu erkennen. Grundlage der Verzahnung sind die Leisten des Epithels und die Papillen des darunter liegenden Bindegewebes.

Aufbau des Epithels (mittlere + starke Vergrösserung):
Str. basale: Leistenbildung ins Bindegewebe
Str. spinosum: grosse, polygonale Zellen mit Fortsätzen und deutlich strukturiertem Kern. Weite Interzellularräume. Benachbarte Zellen sind durch Desmosomen miteinander verbunden.
Str. granulosum: 4 - 6 abgeplattete Zellschichten mit basophilen, dunkelblau gefärbten Granula = Keratohyalinkörner.
Str. lucidum: liegt unmittelbar darüber, nicht scharf abgrenzbar. Zellen zunehmend abgeplattet. Kerne färben sich nicht mehr an.
Str. corneum: Intrazelluläre Strukturen und Zellgrenzen sind nicht mehr zu erkennen.
Bruchstellen weisen auf die entstehenden Hautschuppen hin, diese umfassen meist mehrere Zellen, die abschilfern und durch Nachschub aus den darunter liegenden Zellschichten ersetzt werden. Durch die Epidermis ziehen zapfenzieherartig die Ausführungsgänge der ekkrinen Schweissdrüsen.

Aufbau des Coriums (Lederhaut) (mittlere + starke Vergrösserung): An der Lederhaut lassen sich zwei Schichten unterscheiden: das Stratum papillare, mit den Bindegewebspapillen, die mit den Leisten der Epidermis verzahnt sind sowie das Stratum reticulare, in dem vor allem die Kollagenfasern vorherrschen. Im Stratum papillare fallen die Meissner-Tastkörperchen ins Auge, die in den Vertiefungen der Bindegewebspapillen liegen. Ebenso sind hier Kapillaren zu finden, die Teil der Hautfärbung darstellen. In der Subcutis überwiegen die Fettzellen, die alle vom Typ des univacuolären Fetts sind, d.h. weisse Fettzellen. Das Fett ist steppkissenartig durch straffe Bindegewebszüge mit Kollagenfasern unterkammert. In diesen BG-Zügen verlaufen Gefässe, aber auch Nerven. Besonders auffällig sind die ekkrinen Schweissdrüsen, die in der Subcutis direkt unterhalb des Stratum reticulare liegen und deren Ausführgänge kein eigenes Epithel besitzen. Sie münden mit den Schweissporen auf der Hautoberfläche und durchbohren die Epidermis, wo ihr spiraliger Verlauf in mehrfachen Anschnitten resultiert.

Bild 1

Bild 2

Bild 3


Aufgaben:

Nehmen Sie anhand des Präparates eine Einteilung der Haut in Epidermis, Corium und Subcutis vor. Bestimmen Sie dann die Schichten der Epidermis vom Stratum basale bis zum Stratum corneum. Suchen Sie Ausführgänge der Schweissdrüsen in der Epidermis sowie die Drüsenkörper in der Subcutis. Beachten Sie im Corium die Zweiteilung in Stratum papillare und Stratum reticulare. Suchen Sie in den BG Papillen Meissner-Tastkörperchen. Beachten Sie die Fettzellen der Subcutis. Suchen Sie in den BG Septen der Subcutis Nerven und Gefässe.

Bild 4

Bild 5

Lizenz

Universität Basel

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