DRÜSEN (ALLGEMEINE HISTOLOGIE)

3.10

Gl. lacrimalis (Tränendrüse)

Präparat:

Präparatedetails:

Organ: Tränendrüse (Gl. lacrimalis)
Herkunft: Mensch
Färbung: Hämalaun - Eosin (HE)


Methode und Präparat:

Normales histologisches Präparat mit einer Übersichtsfärbung gefärbt (HE).


Ziel der Untersuchung:

Kenntnis der Tränendrüse und Verständnis für ihre Funktion d.h. der Aufrechterhaltung des Quellungsdrucks der Kornea.


Besonderheiten des Präparats:

Die Tränendrüse ist Teil des Tränenapparates zu dem auch die Tränenkanälchen, der Tränensack und der Tränennasengang gerechnet werden. Die Tränendrüse ist aus Läppchen aufgebaut, die durch bindegewebige Septen voneinander getrennt sind. Es sind zwischen 6 – 12 Ausführgänge in jeder Tränendrüse vorhanden, die alle im oberen Fornix conjunctivae münden und somit ihre Tränenflüssigkeit an die Konjunktiva und vor allem die Kornea abgeben, deren Quellungsdruck (d.h. Feuchtigkeitszustand) damit konstant gehalten werden kann. Bei einer Austrocknung würde die Kornea getrübt und es wäre kein Sehvorgang mehr möglich.

Die Tränendrüse ist eine rein seröse, verzweigte, tubulo-azinöse Drüse, die allerdings keine Schalt- und Streifenstücke besitzt, wie z.B. die Ohrspeicheldrüse (Gl. parotidea). Da die Drüsentubuli gelegentlich auch ein etwas weiteres Lumen aufweisen, wird in der Literatur auch immer wieder von tubulo-alveolären Drüsenendstücken geredet. An einigen Orten lassen sich Myoepithelzellen beobachten, u.a. auch im Bereich der Ausführungsgänge. Univakuoläre Lipidzellen kommen regelmässig in der Tränendrüse vor, ihre Zahl nimmt mit dem Alter zu. Ebenfalls sind Lymphozyten-Infiltrate typisch für die Tränendrüse.

Wegen des Fehlens von Schalt- und Streifenstücken beginnen die Ausführgänge intralobulär, wo sie auf dem vorliegenden Präparat auch häufig anzutreffen sind. Ausführungs- gänge sind einfach von den sezernierenden Drüsenendstücken zu unterscheiden auf Grund des Fehlens von grösseren apikalen Zellbereichen, wie sie typisch sind für die Drüsenendstücke. Ausserdem weisen sie häufig, nicht immer, zwei oder mehrere Zelllagen auf. Der Übergang der Tubuli (d.h. des nicht sezernierenden Drüsenteils) in die Ausführungsgänge ist selbstverständlich ein fliessender.

Bild 1


Aufgaben:

Beurteilen Sie dieses Präparat in der Übersicht und überlegen Sie, welche Drüse es anhand der vorhandenen Merkmale sein könnte. Warum kann es keine Gl. parotidea sein?

Suchen Sie intralobuläre Ausführungsgänge und beschreiben Sie ihre Merkmale.

Beschreiben Sie den Unterschied zwischen kleinen und grossen Ausführungsgängen.

Wie unterscheiden Sie zwischen sezernierenden Endstücken und kleinen intralobulären Ausführungsgängen?

Suchen Sie Lymphozyten-Ansammlungen und erklären Sie deren Funktion.

Tränendrüsen sind selbstverständlich auch nervös versorgt (parasymp.), suchen Sie einige Nervenäste im Bindegewebe der Läppchengrenzen. Bild 2

Bild 3

Bild 4

Bild 5

Bild 6

Bild 7

Bild 8

Lizenz

Universität Basel

Downloads