VERDAUUNGSORGANE: MAGEN-DARM-TRAKT (ANATOMISCHE MIKROSKOPIE)
19.6
Ileum, Mensch 2
Präparat:
Präparatedetails:
Organ: Ileum
Herkunft: Mensch
Färbung: Hämalaun - Eosin (HE)
Methode und Präparat:
Normales histologisches Präparat mit einer Übersichtsfärbung (HE) gefärbt.
Ziel der Untersuchung:
Kenntnis des Aufbaus des menschlichen terminalen Ileums, d. h der Region mit den Peyer Plaques und seiner spezifischen Unterschiede zu anderen Regionen des GIT.
Besonderheiten des Präparats:
Im Unterschied zum Ileum des Kaninchens (siehe dort), bei dem die Noduli lymphatici aggregati in einer homogenen Schicht (Plaques) antimesenterial angeordnet sind, sind sie im menschlichen Ileum etwas verstreut entlang der Schleimhautfalten orientiert. Sie werden insgesamt zum GALT gerechnet (gut associated lymphatic tissue). Das Epithel über den Lymphfollikeln wird als Dom-Epithel bezeichnet (wie beim Präparat des Kaninchen Ileums), hier sind in der Regel keine Zotten und Krypten ausgebildet. Zwischen den Enterozyten des Dom-Epithels sind nur wenige M-Zellen (mit microfolds) zu identifizieren, die ja für den Ausstausch von Antigenen zu den immunkompetenten Zellen der Lymphfollikel zuständig sind.
Auch an diesem Präparat lassen sich die typischen Schichten des Gastrointestinaltrakts (GIT) eindeutig erkennen: Tunica mucosa, mit Lamina epithelialis, Lamina propria und Lamina muscularis mucosae. Die Lamina muscularis mucosae weist nur eine geringe Stärke auf. Sie zieht in die Kerckring Falten und gelegentlich auch in die Zotten hinein.
Die Tela submucosa ist kräftig, die Strukturen des Plexus submucosus sind allerdings nur schwer zu erkennen.
In der Tunica muscularis ist vor allem die Ringmuskulatur besonders ausgeprägt, ebenso deutlich sind die Strukturen des Plexus myentericus zu erkennen. Die Kerckring-Falten, sind hier weniger hoch, als im Duodenum und im Jejunum. Es sind in der Submucosa auch keine Drüsen, wie im Duodenum zu finden. Die Zahl der Becherzellen im Saumepithel hingegen ist sehr hoch. An der Oberfläche der Enterozyten ist ein deutlicher Bürstensaum (Saumepithel) zu sehen. Zwischen den Zotten, ziehen kurze Krypten in die Propria hinein. In vielen dieser Krypten sind Paneth-Körnerzellen zu finden, die im apikalen Zytoplasma Granula mit Lysozym enthalten, das antibakteriell wirkt.
Aufgaben:
Identifizieren Sie in der Übersichtsvergrösserung zunächst die Schichten des GIT: Tunica mucosa (Lamina epithelialis, Lamina propria, Lamina muscularis mucosae), Tela submucosa, Tunica muscularis.
Identifizieren Sie die Kerckring-Falten und die darauf vorhandenen Zotten.
Mikroskopieren Sie das Saumepithel und beachten Sie die Menge der Becherzellen.
Beachten Sie den Bürstensaum auf den Enterozyten.
Beurteilen Sie die Stärke der Lamina muscularis mucosae.
Suchen Sie Bestandteile des Plexus submucosus in der Submukosa.
Identifizieren Sie den Plexus myentericus.
Suchen Sie Lymphfollikel und beachten Sie die Reaktionszentren.
Suchen Sie das Dom-Epithel über den Lymphfollikeln ab nach M-Zellen.
Beachten Sie die Tatsache, dass keine Zotten und Krypten im Bereich des Dom-Epithels vorhanden sind.
Mikroskopieren Sie die Krypten und suchen Sie Paneth-Körnerzellen. Welche Aufgabe haben die Paneth-Zellen?
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Universität Basel
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