NERVENSYSTEM (ANATOMISCHE MIKROSKOPIE)

16.4

Hippocampus

Präparat:

PRÄPARATEDETAILS:

Organ: Hippocampus Herkunft: Mensch Färbung: Kresylviolett

METHODE UND PRÄPARAT:

Kresylviolett ist ein basischer Farbstoff, der an Säuren bindet, d.h. an RNA und DNA. Das Chromatin des Zellkerns, der Nucleolus und das raue ER werden blau-violett angefärbt. Der Hippocampus ist eine allokortikale Endhirnregion die den grössten Teil des Archikortex bildet.

ZIEL DER UNTERSUCHUNG:

Kenntnis des Hippocampus mit seinen Abschnitten und dem Schichtenbau.

BESONDERHEITEN DES PRÄPARATS:

Der Hippocampus ist eine eingerollte, S-förmige Windung, die sich in 2 grosse Subregionen untergliedern lässt: den Gyrus dentatus (1) und das Ammonshorn (Cornu ammonis) (2) Beide Subregionen des Hippocampus sind dreischichtig und werden von zwei zellarmen Schichten umschlossen. Das Cornu ammonis lässt sich weiter in die Felder CA3 und CA1 unterteilen. Die Region CA1 setzt sich fort in das Subiculum und weiter in den entorhinalen Cortex. Gyrus dentatus, Schichten: Stratum moleculare, Stratum granulare, Hilum (oder Hilus) bzw. Stratum multiforme. Das Hilum des Gyrus dentatus ist mit locker angeordneten Zellen gefüllt, die überwiegend Interneurone sind und sich damit deutlich unterscheiden von den Pyramidenzellen in CA3, mit denen sie aber ein kontinuierliches Zellband bilden. Diese Zellgruppe wird deshalb manchmal auch als CA4 Region des Cornu ammonis bezeichnet, sie befindet sich anatomisch aber im Hilum des Gyrus dentatus. Cornu ammonis, Schichtung CA3 und CA1: Alveus, Stratum oriens (Grenze nicht gut bestimmbar), Stratum pyramidale, Stratum radiatum, Stratum lacunosum et moleculare Stratum radiatum und Stratum lacunosum et moleculare sind auf dem mit Kresylviolett gefärbten Präparat nicht klar differenzierbar. Diese Einteilung erfolgte aufgrund von Golgi-Präparaten und der geordneten Termination der afferenten Fasern im Hippocampus. Differenzierung der Felder CA3 und CA1: in CA3 liegt eine einheitliche Pyramidenzellschicht vor, die sich in CA1 in eine breitere, teilweise zweigeteilte Schicht aufweitet. Hinweis: das Feld CA2 ist klein und wird deshalb nicht gesondert betrachtet.

Rekapitulation des trisynaptischen Weges:

  1. Entorhinaler Cortex – Gyrus dentatus (via Tractus perforans)
  2. Gyrus dentatus – CA3 (Moosfaserprojektion)
  3. CA3 – CA1 (Schaffer Kollateralen)

Von CA1 geht es mit einer vierten Synapse zurück zum entorhinalen Cortex oder zu anderen Zielgebieten (Septumkerne, Corpus mamillare).

AUFGABEN:

Welcher Zelltyp kommt im Gyrus dentatus überwiegend vor? Von wo nach wo projizieren die Moosfasern? Von wo nach wo projizieren die die Schaffer-Kollateralen? Versuchen Sie, die Grenze zwischen CA3 und CA1 zu bestimmen Versuchen Sie, die Grenze zwischen CA1 und Subiculum zu bestimmen Bestimmen Sie die Lage des Stratum oriens und des Alveus

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Universität Basel