EIN BILD UND TAUSEND WORTE: VISUALISIERUNGEN FÜR LEHR- UND LERNMATERIALIEN

5.4

Gestaltungstipps im Überblick

Im Folgenden finden Sie Tipps, die Ihnen die Arbeit mit Visualisierungen erleichtern sollen.


Vorgehen

  • Überlegen Sie, welche Ihrer Lerninhalte sich durch Visualisierungen darstellen, ergänzen oder gar ersetzen lassen.
  • Wählen Sie die für Ihre Inhalte passende Visualisierung.
  • Setzen Sie die Visualisierung(en) nach den u. g. allgemeinen und spezifischen Tipps um.
  • Ergänzen Sie Ihre Visualisierungen (sparsam) mit Text. Dies erhöht den Informationsgehalt.
  • Liefern Sie mit Hilfe von Legenden, Unterschriften usw. explizite Lese- und Verständnishilfen für die visuelle Information.
  • Wählen Sie gleiche Begriffe, Überschriften usw. in der Visualisierung wie im Begleittext.
  • Überlegen Sie, ob Sie die Orientierung in Ihrem Dokument durch strukturierende Visualisierungen erleichtern können.
  • Überlegen Sie, ob Sie durch zusätzliche unterhaltsame Visualisierungen Ihr Dokument auflockern können.


Allgemein

  • Wählen Sie eher eine schlichte, zurückhaltende, klare Gestaltung.
  • Gestalten Sie so, dass die Visualisierung schnell verständlich ist.
  • Halten Sie Konsistenz bei Ihren Visualisierungen ein:
    • durchgängig zwei- oder dreidimensionale Darstellungen
    • dieselben Schriften und dieselbe Typografie
    • gleiche Farben
    • gleicher Stil (z. B. Linienstärke, Flächen, Muster)
  • Nutzen Sie die natürliche Blick- und Leserichtung, um die Betrachter:innen durch die Visualisierung zu führen: Einstieg links oben, Wichtiges eher oben als unten, Schluss rechts unten.
  • Nutzen Sie die Gestaltgesetze Nähe und Ähnlichkeit, um Gruppierungen zu schaffen und Wichtiges hervorzuheben.
  • Nutzen Sie verschiedene Elemente, um Ihre Aussage zu unterstützen:
    • Anordnung
    • Hervorhebungen
    • Farben
    • Hinweispfeile
    • Ausschnitte, Vergrößerungen
    • Unterschiedliche Strichstärken und Muster
    • Rahmen und Balken
    • Schrift und Text
  • Nutzen Sie schlichte serifenlose Schriften.


Gestaltungstipps für einzelne Visualisierungen

Tabelle

  • Passen Sie die Ausrichtung von Text und Ziffern den Inhalten an: Text linksbündig setzen, Zahlen sind für eine bessere Vergleichbarkeit rechtsbündig meist übersichtlicher.
  • Sortieren Sie Spalten und Zeilen nach einer inhaltlich sinnvollen Reihenfolge, z. B. absteigend oder aufsteigend nach wichtigen Werten.
  • Passen Sie die Gesamtgestaltung der Tabelle auch den Inhalten an: z. B. waagerechte Linien oder sich abwechselnde Flächen statt einer kompletten Umrandung, so sind die Inhalte oft leichter erfassbar.
  • Kennzeichnen Sie die Einheiten von Zahlen eindeutig.


Diagramm

  • Vermeiden Sie es, den Inhalt oder Aussagewert durch eine spezielle Gestaltung zu verfälschen oder zu manipulieren (z. B. 3D-Grafik, Streckungen und Stauchungen, Ausschnitt bei der Rastereinteilung).
  • Wählen Sie eine sinnvolle Rastereinteilung.
  • Sorgen Sie für eine deutliche Unterscheidbarkeit der Zahlenreihen – durch Farbe, Helligkeit und/oder Musterung.
  • Verdeutlichen Sie Unterschiede und Ähnlichkeiten von Daten durch Muster, Farbe oder Anordnung.
  • Setzen Sie die Zahlen konsistent in die Anteile oder außerhalb der Anteile.
  • Runden Sie Daten auf ganze Zahlen, wenn sie für die Aussage keine besondere Bedeutung haben.
  • Torten- oder Kreisdiagramm
    • Nutzen Sie höchstens 5 Anteile.
    • Der wichtigste Sektor sollte immer oben stehen, sodass er auf den ersten Blick erkennbar ist.
  • Balken- und Säulendiagramm
    • Die Abstände zwischen den Balken sollen kleiner sein als die Balkenbreite.
  • Linien- und Kurvendiagramm
    • Setzen Sie die Linien der Zahlenreihen dicker als die Raster- und Achsenlinien.


Charts

  • Verwenden Sie eindeutige und konsistente Einheiten und Verbindungen.
  • Benutzen Sie möglichst kurze, prägnante Begriffe.
  • Achten Sie hier besonders auf die natürliche Blick- und Leserichtung: von oben nach unten, von links nach rechts.


Illustration

  • Achten Sie auf eine klare, eindeutige Zeichensprache.
  • Wählen Sie eine einfache, funktionale Perspektive, z. B. eine Vorderansicht oder eine Draufsicht.
  • Reduzieren Sie Komplexität, wo es möglich ist, lassen Sie unwichtige Details weg.

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