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EXPERTE – UNTERSUCHUNG

1.5

Inspektion der Wunde

Was die Ärztin denkt

Wundinspektion

  • Während ich mir die Untersuchungshandschuhe anziehe und der Patient sich hinlegt, bleibe ich mit ihm in Blickkontakt.
  • Auch beim Entfernen des Notverbands achte ich auf eine sterile Arbeitsweise.
  • Die erste Beurteilung der Wunde erfolgt durch Inspektion. Diese kann ich ohne Lokalanästhesie durchführen. Dabei beurteile ich besonders den Zustand der Wundränder, die Ausdehnung und Tiefe und achte auf Blutungen.

Art der Verletzung

  • Das Verletzungsmuster (Art und Anordnung der Wunde, Kombinationen von Verletzungen) kann mir deutliche Hinweise auf die Ursache geben.
  • Stimmt der Lokalbefund mit den Aussagen des Patienten überein oder bestehen Widersprüche?
  • Ein Widerspruch (⟶ Selbstverletzung) wäre beispielsweise, wenn der Patient anamnestisch eine Verletzung durch Schnitt angibt, ich beim Lokalbefund jedoch gequetschte Wundränder vorfinde und eine RQW diagnostiziere. In diesem Fall müsste ich ein Verschulden Dritter in Betracht ziehen.
  • Die Wunde ist glatt begrenzt und scheint oberflächlich, soweit ich das durch die Inspektion ohne genauere Untersuchung beurteilen kann.
  • Die Wunde ist nicht verschmutzt (⟶ Schmutzig infizierte Wunde) oder kontaminiert (⟶ Kontaminierte Wunde), eine erhöhte Infektionsgefahr besteht nicht.
  • Ich lege einen sterilen Schutzverband an. Zusätzliche Verletzungen schliesse ich durch eine klinische Funktionsuntersuchung und eine anschliessende Wundexploration in Lokalanästhesie aus.

Patienteninformation

  • Nach der Wundinspektion gebe ich eine erste Rückmeldung an den Patienten.
  • Aufgrund seiner Aussagen kenne ich seine Wahrnehmung der Verletzung («Arm durchtrennt») und versuche, seine Ängste zu beruhigen.

Lizenz

Universität Basel