POSTER
1.2
Wie ist ein Poster aufgebaut?
Welche Struktur hat ein Poster und wie ist es aufgebaut? Das erfahren Sie in diesem Step.
Im Allgemeinen folgt die (inhaltliche) Struktur Ihres Posters der gebräuchlichen Argumentation wissenschaftlicher Arbeiten mit Einleitung, Hauptteil und Schluss. Je nach Fachgebiet, Forschungsrichtung und Vorgaben durch Veranstalter:innen oder Institutionen kann diese Struktur davon abweichen bzw. unterschiedlich umgesetzt werden. Dennoch gibt es einige Bausteine, die in der Regel dazugehören, und Elemente, die sich als nützlich und gebräuchlich erwiesen haben. Wichtig ist: Ein effektives Poster präsentiert Ihre Forschung visuell klar und übersichtlich und sollte nicht überladen sein.
Titel
Wählen Sie einen prägnanten Titel, der Interesse weckt und (je nach Kontext) auch für ein fachfremdes Publikum verständlich ist. Geben Sie dem Titel genug Raum auf dem Poster, damit man ihn auch aus der Distanz gut lesen kann. Unter dem Titel listen Sie kleiner alle beteiligten Autor:innen samt institutioneller Zugehörigkeit auf. (Wenn Sie Kontaktinformationen hinzufügen möchten, tun Sie das am besten ganz am Ende vor oder nach der Literaturliste, aber nicht im Titelfeld.)
Argumentation
Generell folgen wissenschaftliche Poster der gängigen Argumentationsstruktur mit Einleitung, Hauptteil und Schluss. Damit alles auf das Poster passt, können Sie Ihre Argumentation nicht ausführlich ausformulieren, sondern eher als konzise Bulletpoints präsentieren. Es hängt jeweils von Ihrem Projekt und Forschungsgebiet ab, woraus Einleitung, Hauptteil und Schluss bestehen.
Einleitung
Zuerst sollten Sie kurz den Forschungskontext darlegen. Was ist der Hintergrund Ihres Projekts? Was ist der aktuelle Forschungsstand, an den Sie anknüpfen, was sind die Voraussetzungen? Was ist die zentrale Forschungsfrage oder Hypothese? Was möchten Sie untersuchen oder herausfinden? Warum ist das Thema relevant?
Hauptteil
Der Hauptteil besteht aus der eigentlichen Vorstellung Ihres Projekts oder Ihrer Studie. Dazu gehört eine Beschreibung der Methoden: Welche Methoden, Ansätze oder Mittel haben Sie genutzt, wie sind Sie vorgegangen? Dazu gehören je nach Projekt auch Angaben zur Datenerhebung, zum experimentellen Design oder den Analysemethoden. Skizzieren Sie den Ablauf Ihrer Studie bzw. die Struktur Ihres Projekts: Was sind die wichtigsten Schritte, Argumente und Informationen? Wenn es sich um eine empirische Studie handelt, beschreiben Sie schrittweise das Vorgehen. Bei einem eher theoretischen Projekt schildern Sie den konzeptuellen Rahmen und den Aufbau Ihrer Argumentation.
Schluss
Geben Sie auch dem Schlussteil genug Raum auf Ihrem Poster. Dort präsentieren und interpretieren Sie die Hauptergebnisse Ihrer Studie oder Ihres Projekts. Was sind die zentralen Befunde und Erkenntnisse? Nutzen Sie dafür auch visuelle Darstellungen wie Grafiken, Diagramme und Tabellen, die Ihre Ergebnisse anschaulich machen. Diskutieren Sie knapp die Schlussfolgerungen aus den Ergebnissen. Wie interpretieren Sie die Ergebnisse mit Blick auf die anfängliche Hypothese? Gab es Limitationen Ihrer Studie? Was sind mögliche Implikationen aus den Ergebnissen, wie könnte die Forschung weitergehen? Was bedeuten die Resultate für Ihre Forschung?
Formales
Zum wissenschaftlichen Poster gehören wie auch zu anderen wissenschaftlichen Arbeiten die Angaben Ihrer Referenzen und der verwendeten Literatur ganz am Ende. Beschränken Sie sich aber auf die drei bis fünf wichtigsten Quellen, es braucht keine vollständige Bibliografie. Ganz an den Schluss gehört auch die Danksagung: Erwähnen Sie hier Förderungen, Unterstützungen oder Kollaborationen. Eine besonders visuell ansprechende Methode dafür ist es, die Partnerlogos abzubilden.
Im folgenden Step widmen wir uns den visuellen Gestaltungsprinzipien für wissenschaftliche Poster.