ERLEBEN

3.3

Lieder und Klänge

Popai görö upwârâ

Früher trafen sich bei grossen Zeremonien Verwandte von weit entfernten Gegenden, oft nach tagelangem Fussmarsch. Bei der Ankunft einer Familie stellte ein Sänger und Experte der Familiengeschichte die geschichtlichen Ereignisse (Kriege, Hochzeiten, Adoptionen etc.) der Familie in einem gesungenen Gedicht vor. Dazu kletterte er auf eine in den Boden gepflanzte Astgabel. Popai görö upwârâ heisst übersetzt: Rede vom Baum herunter. Früher dauerten solche Gesänge bis zu einer halben Stunde, heute sind nur noch Ausschnitte bekannt.


Tchamba

Der Ae-ae Gesang Tchamba wird hier mit den üblichen Instrumenten Jepa und Jö begleitet. Dazu kommt das Geräusch von zwei trockenen Blättern, die rhythmisch aneinander gerieben werden. Die Mundharmonika kommt bei dieser Aufnahme als ‹nicht-traditionelles› Instrument dazu.


Nämä cäbu

Das Lied wird bei einem Treffen / einer Zeremonie gesungen und fordert die im Liedtext genannten Familien auf, zu tanzen. Der Titel des Gesangs nämä cäbu heisst übersetzt «Wir tanzen jetzt und hier». Als Tanz (cäbu) wird hier der Rundtanz (cäbu tabea) bezeichnet.


Didi, Ololoi, Olola

Schlaflieder, wie sie auf dieser Aufnahme zu hören sind, werden nur noch selten in ihrer ursprünglichen Funktion gesungen.


Ayoii

Ayoii sind Gesänge, die im Norden der Grande Terre jeweils von zwei Sängern interpretiert werden. Die ayoii erzählen wichtige geschichtliche Ereignisse dieser Gegend.


Perkussion

Gut zu hören im Stück Ayoii sind die Perkussionisten, die auch Ae-ae Gesänge begleiten. Die Perkussionisten bilden zwei Gruppen, jede bestehend aus Jepa und Jö. Beide Gruppen schlagen synchron während der Pausen der anderen Gruppe, womit ein alternierendes Schlagen zwischen den beiden Gruppen entsteht.