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3.4

Zeremonien und Klänge

Die ‹Stimmen der Ahnengeister› erklingen ausschliesslich bei Zeremonien und Ritualen. Frauen und Nicht-Initiierte können die Quelle dieser Zeremonialmusik nicht wahrnehmen, sie hören sie nur und sollen glauben, dass es sich bei dieser Musik um die Stimmen der Ahnengeister handelt.

Zwei der vier folgenden Klangbeispiele werden als Stimmen der Ahnengeister bezeichnet: die Schlitztrommel und das Sprechrohr. Achten Sie auf die spezielle Klangfarbe.

Musikbogen

Woragutngau: Der Bogen ist aus der Rippe eines Sago-Wedels hergestellt. Die idiochorde Saite wird straff gespannt durch einen gegen die Mitte des Bogens hin angebrachten Steg und mit einem ca. 40 cm langen, dünnen Stäbchen geschlagen. Der Mittelteil des Bogens vor dem geöffneten Mund berührt die Zähne. Durch die Unterteilung der Saite mit Hilfe des Stegs, können zwei unterschiedliche Grundtöne gespielt werden. Mit dem Stäbchen wird alternierend die linke und die rechte Saite angeschlagen und durch die Veränderung des Rachens (Resonanzraum) kann der Klang moduliert werden.


Schlitztrommel

Die Schlitztrommeln im Gebiet des Sepiks können bis zu vier Meter lang sein. Sie werden paarweise gespielt, bei länger dauernden Zeremonien tagelang, ohne Unterbruch. Dabei wechseln sich die Spieler so ab, dass keine Pause beim Spielerwechsel entsteht. In Papua-Neuguinea werden die Schlitztrommeln Garamut genannt.


Panflöte

Diese Panflöte besteht aus flossartig aneinander gereihten Röhren, die am unteren Ende geschlossen sind. Obwohl dieses Instrument nur drei Röhren zählt, wird in diesem Musikstück nur auf zwei Röhren gespielt – und zwar alternierend.


Sprechrohr

Ein hölzernes Rohr, durch das gerufen wird, verfremdet die Stimme. Dabei handelt es sich um eine Tarnung der Stimme, die in den meisten Fällen als Stimme bestimmter Ahnengeister gedeutet wird.

Lizenz

Universität Basel