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WAS IST GESUNDHEITLICHE VORAUSPLANUNG?

1.5

Modelle der Gesundheitlichen Vorausplanung

Wie entwickelt sich der Prozess der Gesundheitlichen Vorausplanung auf internationaler, nationaler und regionaler Ebene, insbesondere in den Kantonen Basel-Stadt und Baselland? In diesem Artikel erfahren Sie mehr. Er beleuchtet verschiedene Modelle und die involvierten Institutionen.


International

Gesundheitliche Vorausplanung ist ein Konzept, das sich ausgehend vom englischen Sprachraum (Advance Care Planning) entwickelt hat. Inzwischen haben sich weltweit unterschiedlich ausgestaltete Modelle etabliert. Diese zeichnen sich durch gemeinsame Elemente aus:

  • Zielsetzungen:
    auf der individuellen Ebene: Förderung der Selbstbestimmung bei Urteilsunfähigkeit;
    auf der systemischen Ebene: Förderung der koordinierten Betreuung;
  • Betonung des Prozesshaften: Dialog zwischen medizinischen Fachpersonen und Menschen, die eine Gesundheitliche Vorausplanung angehen möchten;
  • Nachvollziehbarkeit für Dritte: Ergebnisse des Prozesses werden in geeigneten, standardisierten Dokumenten festgehalten.

Die Modelle unterscheiden sich insbesondere in Bezug auf:

  • die Zielgruppen einer Gesundheitlichen Vorausplanung
  • die Anforderungen an beratende Fachpersonen, die eine Gesundheitliche Vorausplanung durchführen
  • die Dokumente zur Verschriftlichung der Ergebnisse der entsprechenden Prozesse


National

In der Schweiz ist die Gesundheitliche Vorausplanung in das Projekt «Koordinierte Versorgung» (Gesundheit2020) eingebettet. 2018 hat das BAG ein Nationales Rahmenkonzept für die Schweiz «Gesundheitliche Vorausplanung mit Schwerpunkt Advance Care Planning» veröffentlicht. In den einzelnen Sprachregionen, Gesundheitsinstitutionen und Netzwerken haben sich seitdem unterschiedlich ausgestaltete Modelle zur Umsetzung entwickelt.

Um diesen Prozess zu unterstützen, hat der Bund eine ständige Arbeitsgruppe «Gesundheitliche Vorausplanung» eingesetzt. Diese gemeinsam mit der Schweizerischen Akademie der Medizinischen Wissenschaften (SAMW) geleitete Arbeitsgruppe steuert die Umsetzung der Massnahmen der Gesundheitlichen Vorausplanung auf strategischer und inhaltlicher Ebene im gesamten Prozess. Die Arbeitsgruppe hat im März 2023 die Roadmap für die Umsetzung der Gesundheitlichen Vorausplanung (GVP) in der Schweiz veröffentlicht. Parallel dazu setzt sich der Verein «ACP Swiss» für die breite Verankerung des Advance Care Planning und für eine spezifische Ausbildung ein.


Regional

Die Umsetzung in den Kantonen Basel-Stadt und Basel-Landschaft erfolgt unter anderem über eine Arbeitsgruppe, die an die GGG Voluntas, eine Organisation der GGG Basel, und das Universitäre Zentrum für Hausarztmedizin beider Basel angebunden ist. Die Arbeitsgruppe hat unter Einbezug der lokalen Netzwerke und Fachpersonen ein regionales Umsetzungskonzept ausgearbeitet. In einem gemeinsamen Prozess wurden einheitliche Vorlagen zur Dokumentierung ausgearbeitet. Das regionale Konzept geht von einem modularen Aufbau aus.

  1. Patientenverfügung: Angebot von verschiedenen Organisationen
  2. Ärztliche Notfallanordnung sowie Ärztliche Notfallanordnung Stellvertretung: Standardisiertes Formular
  3. Behandlungsplan mit Anhang Reservemedikation: Standardisiertes Formular

Folgende Institutionen unterstützen die Ärztliche Notfallanordnung und den Behandlungsplan:
Adullam Spitäler
Ärztegesellschaft Baselland
St. Claraspital, Basel
CURAVIVA Baselland
CURAVIVA Basel-Stadt
Kantonsspital Baselland
Medizinische Gesellschaft Basel MedGes
SPITEX BASEL
Spitex-Verband Baselland
Universitäres Zentrum FELIX PLATTER
Universitätsspital Basel

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