TEXT UND VISUELLE ELEMENTE
2.1
Lesen mit Sehbehinderung
Für blinde und sehbehinderte Studierende können im Studienalltag vor allem Texte eine Herausforderung sein. Es gibt aber digitale Lösungen und einfache Schritte, um Texte passend aufzubereiten.
Blinde und sehbehinderte Personen lassen sich digitale Texte durch Screenreader-Software vorlesen und/oder in eine Braille-Zeile übersetzen. Sie navigieren nicht mit der Maus, sondern mittels Tastaturbefehlen, wie auch Menschen mit motorischen Einschränkungen.
Menschen mit Sehrest lesen teilweise auch am Bildschirm in starker Vergrösserung oder mit einem Vergrösserungsgerät, Menschen mit Röhrenblick in starker Verkleinerung. Manche passen ein Dokument mit Farbumkehrung an ihre Bedürfnisse an. Blinde und andere Menschen mit Sehbehinderungen können zudem teilweise auf die Dienste einer Assistenzperson zurückgreifen.
Ihr Text muss daher zwei Anforderungen genügen – unabhängig davon, ob er Ihre Studierenden als Dokument, Website oder E-Mail erreicht:
- Struktur und Inhalte müssen für Screenreader und andere Computerprogramme verständlich sein.
- Optisch muss der Text so gestaltet sein, dass er für Menschen mit Sehbehinderung lesbar ist.
Ein gut strukturiertes und möglichst schlichtes Layout wird beide Anforderungen erfüllen – und ist auch für Studierende ohne Behinderung ein Vorteil, da es Ihre Texte einfacher lesbar macht.
Allgemein gilt, dass offene Dateiformate wie z. B. Word für Menschen mit Behinderungen besser verständlich sind, weil sie sie selber ihren Bedürfnissen anpassen können. Überlegen Sie daher, ob es wirklich nötig ist, alle Texte als PDF abzugeben. Falls es sich um geschützte Inhalte handelt, können Sie Ihre Studierenden auch eine Erklärung unterschreiben lassen, dass sie die Inhalte nicht weitergeben.
Die Regeln der Barrierefreiheit gelten für alle Texte gleichermassen und unabhängig vom Format, in dem sie veröffentlicht werden (Textdokument, Folie, Website oder E-Mail).
Dieses Kapitel vermittelt Ihnen die entsprechenden Grundlagen. Schritt-für-Schritt-Anleitungen zu verschiedenen Softwares finden Sie in Kapitel 4 bis 7 dieses Tales.