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3.3

Alternationsprinzip

Gesellschaftsform

Die Gesellschaftsform der Iatmul kann mit folgenden Ausdrücken definiert werden: egalitär, dualistisch, mit partiallateraler Clanvererbung. Die Clane einer Siedlung sind auf zwei Hälften (moities) verteilt: Erdhälfte, nyame, und Himmelhälfte, nyoui. In jeder moity werden die Clane in Clanverbänden zusammengefasst. Jeder Clanverband besteht wiederum aus zwei Gruppen, in denen die Clane nach Nummern alternierend geordnet sind.

Clanordnung im Dorf Kandingai nach Wassmann 1988


Dorfanlage

An der Anlage der Dörfer der Iatmul lässt sich dieses Clansystem ablesen. Gleich vor dem Männerhaus liegt der Tanz- oder Zeremonialplatz, der in seiner Verlängerung zu einem Pfad wird. Die Clane bauen gemäss den Clangruppen-Nummern links und rechts davon ihre Häuser. So sieht es das überlieferte System vor; in der Praxis kann es jedoch zu Abweichungen kommen.

Typische Dorfanlage bei den Iatmul


Heiratsprinzip

Das Prinzip der Heirat basiert ebenfalls auf dem Grundsatz der Alternation. Ego nimmt eine Frau aus dem Clan, aus dem schon Egos Grossvater seine Frau genommen hat. Er überspringt also eine Generation.

Typisches Heiratssystem bei den Iatmul


Namensgebung

Auch bei der Namensgebung der Kinder finden wir das alternierende Prinzip. Ego erhält den Namen seines Grossvaters und Egos Kind den Namen seines Vaters. Das Alternationsprinzip lässt sich noch an anderen Sozial- und Gesellschaftsstrukturen der Iatmul erkennen.

Alternation auf kulturellen, architektonischen und sozialen Ebenen

  • Clansystem
  • Heiratssystem
  • Namensgebung
  • Altersklassen
  • Div. Dienstleistungen
  • Architektur
  • Anlage des Dorfes
  • Aufbau des Männerhauses
  • Zeremonialmusik

Lizenz

Universität Basel