Navigation umschalten

4.7

Kosmologie

Hinduismus besteht aus einer Anzahl unterschiedlicher religiöser Richtungen und Anschauungen. Alle Richtungen gehen aber von der Vorstellung aus, dass sich der Mensch dem sich ständig wiederholenden Kreislauf von Tod und Leben durch Reinkarnation nicht entziehen kann. Der Kreislauf wird Samsara genannt (beständiges Wandern).

Dieser Kreislauf wird als leidvoll angesehen und kann nur durch das Loslassen von Begierden und Bindungen gebrochen werden. Der zu erreichende Zustand wird als Moksha, im Buddhismus als Nirvana, bezeichnet.

In der Bezeichnung Samsara findet sich die Silbe Sam.

Illustration, Samsara


Nada Brahma und Tala

Nada Brahma kann als ‹Weltenklang› oder ‹die Welt ist Klang› verstanden werden – ein bedeutender Begriff in vielen hinduistischen Lehren, der auch häufig in der westlichen Esoterik verwendet wird. Im Werk Sangita Ratnakara (‹Ocean of Music and Dance› ) des frühen indischen Musiktheoretikers Sarngadeva (1210 - 1247) wird ausführlich erklärt, dass der Ursprung der Musik im himmlischen Kosmos und im menschlichen Körper liegt. Krishnananda Vyasadeva Ragasagara schreibt in seiner Musik-Enzyklopädie Ragakalpadruma in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, dass alle Leben auf der Erde, die Sonne und die Planeten nach Tala bewegt werden. Nada, der Klang, und Tala, die Ursache des Fortschreitens, verbinden sich in der Musik, die den Beginn und den Lauf des Universums verkörpert. Als zentrale Idee der Kosmologie steht die Heiligkeit des Klanges selbst.


Lizenz

Universität Basel